Tiny House - Großes Wohnglück im kleinen Haus
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Großes Wohnglück im kleinen Haus | Heimatflimmern
Filmbeitrag vom WDR vom 25.07.2021
Behauptung:
Tiny Häuser sind erstmals aus Seecontainern entstanden!
Ob dem wirklich so ist? Da werden sich bis in alle Ewigkeit ganz viele Menschen drüber streiten. Tatsächlich ist das Tiny House ein Trend der immer mehr an Fahrt aufnimmt.
Sei es um schnell neuen und preiswerten Wohnraum zu schaffen, der vieleicht auf dem elternlichen Grundstück steht, oder um evtl. eine kleine Ferienwohnung zu schaffen...
Grundstückpreise wachsen seit Jahren in ungeahnte Höhen und immer weniger Menschen können sich das Grundstück und ein Haus darauf leisten, um es noch in einem Leben abzubezahlen.
Die der möglichen antworten sind Tiny Häuser.
Das Tiny House Movement (auch Small House Movement genannt, englisch Bewegung für winzige Häuser) ist eine gesellschaftliche Bewegung mit Ursprung in den USA, die das Leben in kleinen Häusern propagiert.
Die Bewegung findet auch ihren Ausdruck in der Architektur, indem zunehmend auch Klein- und Minihäuser geplant und realisiert werden, wobei keine feste Definition dafür existiert, bis zu welcher Wohnflächengröße ein Gebäude als Tiny House (Mikro- oder Minihaus) und ab wann es als Small House (Kleinhaus) bezeichnet wird.
Tiny Houses werden zumeist zwischen 15 und 45 m² und Small Homes mit bis zu 90 m² Wohnfläche beschrieben.
Als ein Vorläufer der Tiny Houses in Deutschland wird mitunter der ausgebaute Bauwagen betrachtet, in dem seit den 1980er Jahren die Hauptfiguren Peter Lustig und später Fritz Fuchs in der Kinderfernsehsendung Löwenzahn lebten.
US-amerikanische Tiny Houses erhalten oftmals keine Zulassung nach deutschem bzw. europäischem Recht. Hersteller in Deutschland und der Europäischen Union bieten zum Teil sehr individuelle europäische Varianten von Tiny Houses an.
Der Nutzerkreis in Deutschland kann grundsätzlich in folgende Gruppen gegliedert werden:
Personen, die ihren Aufwand hinsichtlich der Größe des Wohnraums, der Grundstücksfläche sowie der damit verbundenen Kosten reduzieren möchten
Berufstätige oder Studenten, die temporär an einem anderen Standort Wohnraum benötigen
Haushalte, die ein Tiny House als Ferien- oder Wochenendhaus nutzen möchten
Selbstständige und Gewerbetreibende, die Tiny Houses als Büro, Personalwohnungen oder als Ferienhaus zu gewerblichen Zwecken nutzen möchten.
In starkem Kontrast zu den USA bestehen in Deutschland umfassende rechtliche Voraussetzungen, die bei der Nutzung von Tiny Houses erfüllt sein müssen. Dies gilt sowohl für die Nutzung auf öffentlichen Straßen als auch zu Wohn- oder Gewerbezwecken. Das ist ein Grund, warum manche Tiny-House-Projekte in Deutschland scheitern: Interessenten sind oft überfordert mit der Frage, nach welchen Richtlinien sie bauen dürfen.
Mobile Tiny Houses bedürfen in Deutschland grundsätzlich einer straßenverkehrstechnischen Zulassung durch eine zuständige Einrichtung wie TÜV oder DEKRA. Dies erfolgt zumeist als Anhänger mit Sonderaufbau. Auch eine Deklaration als abnehmbare Ladung ist möglich. Ohne straßenverkehrstechnische Abnahme dürfen mobile Tiny Houses auf öffentlichen Straßen nicht oder nur mit erheblich reduzierter Geschwindigkeit bewegt werden, sofern sie nicht auf dafür geeigneten LKWs transportiert werden. Darüber hinaus haftet jeder Hersteller eines Tiny House für die statische Zuverlässigkeit unter Straßenverkehrsbedingungen.
Die baurechtliche Zulassung ist abhängig von der Nutzungsart. Wird ein Tiny House als Wohn-, Ferien- oder Wochenendhaus genutzt, so ist grundsätzlich eine dafür erforderliche Baugenehmigung einzuholen.
Diese kann sowohl für eine dauerhafte als auch für temporäre Nutzung erteilt werden, sofern sich der Standort auf einer von der jeweiligen Kommune dafür geplanten oder genehmigungsfähigen Fläche befindet. Dazu zählen in der Regel Wohnsiedlungen, Mischgebiete aber auch speziell ausgewiesene Flächen für Ferien- oder Wochenendhäuser. Ein dauerhaftes Bewohnen außerhalb der baurechtlichen Innenbereiche ist in Deutschland grundsätzlich nur der Landwirtschaft und vergleichbaren anderen, auf den Außenbereich angewiesenen Nutzungen erlaubt. Unter Umständen können Tiny Houses auf Einzelgehöften errichtet werden, etwa wenn nachgewiesen wird, dass dessen Bewohner land- oder forstwirtschaftlich (z. B. als Obstbauer im Nebenerwerb) tätig ist. Zu den baurechtlichen Anforderungen zählt auch, dass der Bauherr die Versorgung der Wohneinheit mit Strom, Wasser sowie Abwasser und Müllabfuhr sicherstellt und nachweist.
Für die bautechnische Ausfertigung sowohl für den Einsatz als umbauter Raum als auch für den Einsatz auf der Straße haftet grundsätzlich der Bauherr beziehungsweise der Hersteller, welche grundsätzlich in Form einer von einem Architekten, einem zugelassenen Prüfingenieur oder einem Handwerksmeister des Bauhauptgewerbes in Form einer Statik nachgewiesen wird. Sofern die Grundkonstruktion eines Tiny House als Holzhaus definiert wird, sind zudem besondere brandschutzrechtliche Anforderungen an die elektrotechnischen Systeme einzuhalten.
Eine besondere baurechtliche Ausnahme stellt ein Campingplatz dar, auf dem ein Tiny House grundsätzlich ohne explizite Baugenehmigung aufgestellt werden darf. Die weiteren Bedingungen auch hinsichtlich eines dauerhaften Bewohnens oder der Nutzung als Erst- oder Zweitwohnsitz regelt die Campingverordnung des jeweiligen Bundeslandes beziehungsweise, falls eine solche nicht bestehen sollte, die Vorgaben der jeweiligen kommunalen Einrichtungen.
Aufsehen erregte das an der Architekturschule München entwickelte micro compact home (m-ch), das 2008 im MoMA ausgestellt wurde.
Für die Vermietung von Wohnräumen bestehen in Deutschland keine bundesweiten Mindeststandards, vielmehr liegt die Zuständigkeit für Anforderungen an Wohnungen bei den Bundesländern. In Berlin und Bremen zum Beispiel sind 9 qm pro Erwachsenem und 6 qm für jedes Kind bis zu sechs Jahren vorgeschrieben, andernfalls darf der Wohnraum nicht vermietet werden.
(Quelle: Wikipedia)
Oft wird auf die Verwendung von ökologischen Baustoffen wie Holz und als Dämmstoff Schafwolle, Hanf oder Seegras sowie sonstige recycelte oder recyclingfähige Baustoffe verwiesen. Auf diese Weise soll auf einen möglichst schonenden Umgang mit zur Verfügung stehenden Ressourcen Wert gelegt werden.
Allerdings ist es mit ökologischen Dämmstoffen schwieriger als mit herkömmlicher Dämmung, die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu erfüllen, die bei der Beantragung einer Baugenehmigung auch bei kleinen Wohngebäuden mit weniger als 50 m² erforderlich werden kann.
Einerseits ist es möglich, bei dickeren Wänden die Anforderungen zu erfüllen, andererseits wird auf bautechnisch dünne Außenwände, Fußböden und Decken verwiesen, die grundsätzlich keine ausreichende Dämmung liefern können. Eine sinnvolle Nachhaltigkeit wird dann langfristig mit einem deutlich erhöhten Energieverbrauch erkauft. Deshalb sollte der Nachhaltigkeit der Vorrang gegenüber der Verwendung von ökologischen Materialien gegeben und entsprechend auf hochdämmende Stoffe, wie zum Beispiel XPS (Extrudierter Polystyrol-Hartschaum), PUR (Polyurethane) oder auch spezielle Wärme reflektierende Isolationsfolien, zurückgegriffen werden.
Heizsysteme wie Holzscheitkamine sind zumeist nicht auf die geringen Raumvolumina von Tiny Houses ausgelegt, dementsprechend überdimensioniert und lassen sich temperaturtechnisch kaum energiebewusst regeln. Wie jede Feuerstelle muss auch ein Holzkamin im Tiny House vor Inbetriebnahme vom Bauherrn durch den zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister abgenommen und danach regelmäßig überprüft werden. Die genauen Bestimmungen wie auch der Einsatz von Filtersystemen regeln die Bauordnungen der jeweiligen Bundesländer.
Alternativen im Sinne der Nachhaltigkeit können moderne elektronisch gesteuerte Pelletöfen darstellen.
Eine besondere Rolle bei Tiny Houses spielen energetische Systeme, die eine gewisse Unabhängigkeit bzw. Autarkie von öffentlichen Versorgungssystemen bieten sollen.
So darf Regenwasser durchaus gesammelt und zur Bewässerung des Gartens oder für die Toilettenspülung verwendet werden. Dabei sind Leitungen für Trinkwasser und Regenwasser deutlich voneinander zu trennen und dauerhaft farblich zu kennzeichnen. Eine Nutzung von Regenwasser als Trinkwasser ist in Deutschland grundsätzlich verboten.
Die Klärung von Abwasser durch Haus- bzw. Kleinkläranlagen und das Einleiten von Abwasser in Oberflächengewässer oder das Grundwasser sind, soweit seitens der zuständigen Kommune keine generelle Pflicht zum Anschluss an das öffentliche Abwassersystem besteht, grundsätzlich möglich und genehmigungspflichtig.
Mit Photovoltaikanlagen kann im Inselbetrieb eines Tiny Houses – ähnlich wie bei Wohnwagen – ein Minimalbedarf an Strom unabhängig von öffentlichen Stromnetzen erzeugt werden. Die Dachfläche eines Tiny House ist für eine vollständig autarke Stromversorgung zu klein.
Die Kosten!
Die Grundkosten, die beim Hausbau anfallen, sind erstmal unabhängig von der Größe der Wohnfläche. Deshalb sind Tiny Houses oder Small Houses trotz ihrer geringen Grundfläche häufig nicht so billig, wie viele denken.
Je kleiner ein Haus, desto höher sind in der Regel die Kosten pro Quadratmeter. Allerdings ist ein Tiny House im Unterhalt deutlich billiger als ein konventionelles Haus.
Hier mal ein paar Eindrücke
4x6 meter
6x7 meter
Das wohnen der Zukunft in der Stadt?
Ob das funktioniert?